Gründl Strickschule
Maschenstich zum Aufsticken und Zusammennähen – Videoanleitung für Strickanfänger:innen
Wofür braucht man den Maschenstich?
Verzieren von gestrickten Stücken:
Wenn du kleine Motive aufsticken möchtest, kannst du das wunderbar mit einem Maschenstich tun. Mithilfe eines Kontrastgarns und einer stumpfen Nadel werden einzelne Maschen „nachgemalt“.
Schließen von kleineren Löchern:
Deine Waschmaschine hat deinen Lieblingspulli beschädigt? Du bist an einem spitzen Gegenstand hängen geblieben und hast einen kleinen Riss in deine gestrickte Jacke bekommen? Kein Grund zur Sorge – mithilfe des Maschenstichs kannst du kleine Löcher in deiner Kleidung flicken. Wenn du dabei die gleiche Wolle in der gleichen Farbe, aus der auch dein gestricktes Projekt besteht, verwendest, fällt die Reparatur kaum auf.
Unsichtbares Verbinden von verschiedenen Teilen:
Du bist gerade dabei, ein Stirnband zu stricken oder einen Pulli anzufertigen und fragst dich, wie du die Enden verschiedener Teile miteinander verbinden und wie du unsichtbare Nähte kreieren kannst?
Auch hierfür eignet sich der Maschenstich hervorragend. Einzelne Teile werden nicht abgekettet – sondern offene Kanten werden gegenüber gelegt und mithilfe des Maschenstichs verbunden. Wenn du hier das gleiche Garn wie das deines Projekts verwendet, ist der Maschenstich nicht sichtbar. Denn die Stiche des Zusammenfügens fügen sich fast unsichtbar als weitere rechte Maschenreihe ein.
Wie geht der Maschenstich zum Zusammennähen von zwei Strickstücken?
Was brauche ich für einen Maschenstich?
Um zwei Strickstücke unsichtbar und ohne Naht miteinander zu verbinden, benötigst du Garn, eine stumpfe Sticknadel und eine Schere.
Welches Garn eignet sich für einen unsichtbaren Maschenstich am besten?
Wir empfehlen dir ein Garn mit der gleichen Garnstärke wie die des Garns deines Strickstücks, auf das du sticken möchtest. Auch die Garnfarbe sollte die gleiche sein.
Welche Projekte kann ich besticken?
Die beste Grundlage zum Zusammennähen von zwei Strickstücken im Strickstich ist ein glatt rechts gestricktes Projekt.
Schritt-für-Schritt-Anleitung für einen Maschenstich
Sobald du beide Strickstücke mit den Nadeln aneinander gelegt hast, sodass das obere Strickstück mit der Nadel nach unten und das untere Strickstück mit der Stricknadel nach oben liegt, wird zu Beginn der Vernähfaden von rechts nach links in die erste Masche der unteren Nadel gestochen. Achte dabei darauf, dass 10 - 15 cm zum Vernähen übrig bleibt. Danach wandert deine Nadel zur äußeren Masche der oberen Nadel. Hier wird von links nach rechts eingestochen.
Dann geht es auch schon los:
Unteres Strickstück:
Stich von links nach rechts in die äußerste Masche ein und lass anschließend diese Masche von der Nadel gleiten. Entweder ziehst du nun den Faden erst komplett durch oder du stichst gleich danach von rechts nach links in die äußerste Masche ein, um den Aufbau des Maschenstichs zu machen.
Oberes Strickstück:
Stich jetzt von rechts nach links in die äußerste Masche ein und lass diese danach von der Nadel gleiten. Nun wird von links nach rechts in die nächste Masche eingestochen – für den Aufbau des Maschenstichs.
Dann beginnt die Runde wieder von vorn – es geht weiter mit dem unteren Strickstück.
Grundsätzlich kannst du dir merken:
Die unteren Maschen werden von links nach rechts von der Nadel gleiten gelassen und dabei abgekettet.
Von rechts nach links wird für den Aufbau des Maschenstichs eingestochen.
Der Vorgang bei den oberen Maschen läuft genau umgekehrt ab: Von rechts nach links wird eingestochen, um anschließend die Maschen von der Nadel gleiten zu lassen. Von links nach rechts wird der Maschenstich aufgebaut.
Beachte: Durch jede Masche wird zweimal gestochen.
Sobald du die gesamte Reihe mit dem Maschenstich verbunden hast, werden die beiden Endfäden sorgfältig vernäht – fertig ist die unsichtbare Verbindung der Maschen. Auf der Vorderseite siehst du nun also glatt rechts gestrickte Maschen, auf der Rückseite sind glatt links gestrickte Maschen sichtbar.
Wie geht der Maschenstich zum Aufsticken?
Was brauche ich zum Aufsticken?
Wenn du ein Muster nach Anleitung aufsticken möchtest, benötigst du die dazugehörige Stickschrift. Des Weiteren brauchst du passendes Garn sowie eine Sticknadel.
Welches Garn zum Besticken eignet sich am besten?
Um ein bestmögliches Ergebnis zu erhalten, empfehlen wir dir ein Garn mit der gleichen Garnstärke wie die des Garns deines Strickstücks, auf das du sticken möchtest. Damit kannst du am besten die einzelnen Maschen nachfahren. Denn wenn das Garn zum Aufsticken zu dünn ist, sieht man das darunterliegende Garn – ist das Stickgarn zu dick, wird die Bestickung zu voluminös.
Dass deine Bestickung gut sichtbar wird, wähle am besten eine kontrastreiche Farbe im Hinblick auf die des Untergrundes.
Welche Projekte kann ich besticken?
Die beste Grundlage zum Aufsticken ist ein glatt rechts gestricktes Projekt.
Wie funktioniert das Besticken eines glatt rechts gestrickten Stücks?
Um eine Masche nachzufahren, stich von unten nach oben in die Mitte einer rechten Masche ein. Eine rechte Masche besteht aus zwei Schenkeln, die nach unten hin konisch zusammenlaufen – sie sieht aus wie ein Herz mit einem Loch in der Mitte. In genau dieses Loch wird nun also eingestochen. Jetzt befindet sich die Nadel gemeinsam mit dem Faden auf der Vorderseite des Strickstücks.
Führe anschließend die Nadel entlang des Schenkels nach oben zu der Masche, die über der zu bestickenden Masche liegt. Stich in die obere Masche von rechts nach links ein und ziehe den Faden durch, bis sich die Nadel und der Faden wieder auf der Vorderseite befinden.
Abschließend wird der Faden wieder von oben nach unten in das Loch gestochen, durch das anfangs der Faden geführt wurde.
Et voilà: Nun hast du eine Masche mit deiner Kontrastfarbe „nachgemalt“. Wiederhole diese Schritte so, wie es dir deine Strickschrift vorgibt.
Das war auch schon der ganze Trick. Ein Stick, viele Möglichkeiten. Damit bist du ab sofort für viele verschiedene Situationen gewappnet. An die Sticknadeln, fertig, los – das Stickabenteuer kann beginnen.